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10. April 2018Licht und Schatten der europäischen Integration
15. Mai 2019
Rege Diskussionen gab es beim Liberalen Klub darüber, wie der Wirtschaftsstandort Österreich an die Weltspitze zu führen wäre. Der Leiter der „Agenda Austria“, Dr. Franz Schellhorn diskutierte im Anschluss an sein Referat mit dem Vorstandsvorsitzenden der Miba AG, DI F. Peter Mitterbauer, dem Nationalökonomen Dr. Markus Marterbauer von der AK Wien und mit Landeshauptmann-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.
„Österreich ist zukunftsfitter als man annimmt, der Standort wettbewerbsfähig, steht aber unter Druck. Mehr als die Hälfte der Wirtschaftsleistung findet jenseits der Grenzen statt“, spricht sich Dr. Schellhorn dafür aus, „mit kleinen Sprüngen Österreich für Investitionen attraktiv zu machen: Sanierung des Haushaltes nach dem Vorbild der Schweiz, Pensionen sichern wie in Schweden, Migranten fordern und fördern wie die Dänen. Fehlende Integration – gerade wenn es um das Erlernen der Landessprache geht – zerstört die Basis für eine erfolgreiche Einkommenskurve. Wir brauchen auch eine Entbürokratisierung wie Neuseeland. Denn weniger Bürokratie braucht weniger öffentlich Bedienstete.“
DI Mitterbauer hob hervor, dass nur die Unternehmen und die Wirtschaft die Arbeitsplätze schaffen. „Motivation des Betriebes muss sein, dass es den Arbeitnehmern gut geht. Denn ohne gute Belegschaft gibt es keinen Erfolg“, will Mitterbauer zudem ein „Mehr von einem sinnvollen Europa für einen funktionierenden Wirtschaftsstandort.“
„Österreich ist nicht nur einer der besten Wirtschaftsstandorte, sondern auch Sozialstaaten der Welt“, sieht AK-Experte Marterbauer die Notwendigkeit für einen Budgetüberschuss. „Die Staatsschulden müssen schneller abgebaut werden.“
Für Landeshauptmann-Stv. Dr. Haimbuchner hängen Wettbewerb, prosperierende Wirtschaft und ein gewisser Wohlstand eng zusammen. „Wirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern soll den Menschen dienen“, sieht der FP-Landesparteiobmann die Notwendigkeit des Wettbewerbs gegeben. „Ohne diesen gibt es keine Erfolge. Statt über Work-Life-Balance und Burn-Out zu reden, sollte der Begriff Arbeit wieder vermehrt positiv besetzt werden. Arbeit soll sinnstiftend sein.“ Es sei laut Haimbuchner auch nötig, die Frage zu stellen, „welche Einwanderung wir haben wollen. Es stimmt etwas nicht in diesem Land, wenn es schwieriger ist einen chinesischen Arbeitnehmer nach Österreich zu bringen als illegal einzuwandern.“
Einigkeit herrschte unter den Diskutanten darüber, dass Österreich durch Investitionen in die Bildung und Ausbildung als attraktiver Wirtschaftsstandort gestärkt und gefestigt werden muss.
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