Die EU braucht dringend Reformen
3. März 2017Medien. Macht. Politik.
10. April 2018
Der Liberale Klub Oberösterreich tagte zum 15. Mal und diskutierte den demographischen Wandel im Zusammenhang mit der Migration. Mit dem weit über Deutschland und Österreich hinaus bekannten Ökonomen Univ.-Prof. DDr. Hans-Werner Sinn konnte ein Hauptredner mit kontroversiellen Ansichten, der zugleich über hohe Sachkompetenz verfügt, gewonnen werden. Mit ihm diskutierten am Podium der IHS-Ökonom Dr. Helmut Hofer und der FPÖ-Europaabgeordnete Mag. Franz Obermayr-Schreiber. Der bis auf den letzten Platz besetzte Redoutensaal zeigte wieder das große Interesse des Publikums an den Ausführungen der Diskutanten.
„Die Alterung unserer Gesellschaft wird uns in wenigen Jahren zu sehr schmerzhaften Einsparungen im Rentensystem zwingen. Daran führt leider kein Weg vorbei“, sprach Hans-Werner Sinn in seinem Vortrag Klartext. Auch bezüglich der Flüchtlingskrise der letzten Jahre fand er klare Worte: „Es klingt hart, ist aber wahr: Die EU muss die Grenzen schließen. Denn wenn keiner mehr flieht, dann ertrinkt auch keiner mehr im Mittelmeer. Spanien hat es vorgemacht.“ Um dann festzustellen: „Wir müssen außerdem feststellen, dass die Einwanderung zwar die alternde Gesellschaft verjüngt, aber gleichzeitig wirtschaftlich nichts bringt, sondern im Gegenteil das Kostenproblem nur weiter verschärft. Die Einwanderer kosten dem Sozialstaat viel mehr, als sie einzahlen.“ Für IHS-Ökonom Helmut Hofer ist vor allem eine Differenzierung und qualitative Einwanderung wichtig: „Wir müssen darauf achten, dass wir wirklich qualifizierte Menschen einwandern lassen. Es besteht ein großer Unterschied zwischen den verschiedenen Einwanderergruppen und ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.“
FPÖ-Europaabgeordneter Franz Obermayr-Schreiber betonte auch die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit auf EU-Ebene: „Solange die EU kein einheitliches Asylrecht und keine wirksamen Maßnahmen gegen die Gesellschaftsalterung ergreift, werden wir das Problem nicht lösen können.“ Auch seien Verbesserungen in Forschung und Bildung notwendig, um qualifizierte Einwanderung attraktiver zu machen.
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