„Die gesamte Debatte um den Klimaschutz nimmt inzwischen religiöse und totalitäre Züge an. Kritiker werden mundtot gemacht und Politiker überschlagen sich in Klimaaktionismus“, kritisierte Henryk M. Broder in seinem Vortrag. „Besonders wenn es heißt, nahezu alle Wissenschaftler seien sich einig, dann ist höchste Vorsicht geboten. Wissenschaft ist keine Demokratie – es gab einmal eine Zeit, da waren sich alle Wissenschaftler einig, dass die Welt eine Scheibe sei. Kein Wissenschaftler hat die Wirtschaftskrise vorhergesagt. Die Klimadebatte ist daher hysterisch und scheinheilig, denn es gab immer kältere und wärmere Zeiten.“ Auch eine „Infantilisierung“ der Gesellschaft ortete Broder beim Blick auf die Protestveranstaltungen der „Fridays vor Future“-Bewegung.
Der Europaabgeordnete Georg Mayer bezweifelte, dass es der Politik – auf nationaler und auf EU-Ebene – gelingen könne, effektive Maßnahmen gegen eine Klimaveränderung zu ergreifen: „Niemand hat etwas gegen Umweltschutz, aber es ist zu bezweifeln, dass die EU Klimaschutzmaßnahmen umsetzen kann, die schaffen es ja nicht einmal, den Brexit zu regeln.“ Vor allem fehle ihm in der gesamten Diskussion das Augenmaß und der Hausverstand. „Es wird Panik verbreitet und Vorschläge werden nicht zu Ende gedacht. Das ist in der Politik grob fahrlässig.“
Anders als der Hauptredner zeigte sich der Pressesprecher des Klima Volksbegehrens René Röbl davon überzeugt, dass umgehend Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen werden müssen und die Proteste der Schüler dazu einen wichtigen Anstoß für die Politik bedeuten: „Der Wissenschaft glaubt man, dass Impfen gut ist und Rauchen Krebs verursacht. 97 % der Wissenschaftler sagen, dass das CO2 für den Klimawandel verantwortlich ist.“ Auf die Frage, wie Röbl die Rolle der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg bewertet, sagte er, dass es „imposant ist, dass Greta Thunberg es geschafft hat, weltweit so eine Bewegung anzustoßen. Denn die Klimathematik wurde weltweit bis dahin stiefmütterlich behandelt.“