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Im Linzer Alten Rathaus tagte der 24. Liberale Klub Oberösterreich und diskutierte über die Rolle des Staates in einer Wirtschaftsordnung. Als Hauptredner am Podium sprach Univ.-Prof. Dr. Max Otte, der als Ökonom und Publizist einem größeren Publikum wegen seiner Voraussagen zur Finanzkrise 2008 und zur Euro-Krise bekannt wurde. Der Fondsmanager hat sich mit öffentlichen Auftritten in der Vergangenheit als gefragter Diskussionspartner in wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen etabliert und lehrte u.a. an der Universität Boston. Mit ihm diskutierten am Podium der ehemalige langjährige Präsident der oberösterreichischen Industriellenvereinigung (IV OÖ), Dipl.-Ing. Klaus Pöttinger, die Direktorin der Arbeiterkammer Wien, Mag. Silvia Hruska-Frank und der Welser Bürgermeister, Dr. Andreas Rabl. Der Gemeinderatssaal im Linzer Alten Rathaus war mit zahlreichen Gästen restlos besetzt.
„Eine Wirtschaftsordnung ist grundsätzlich gut und richtig, denn der Markt allein kann viele Dinge nicht lösen. Gleichzeitig darf der Mittelstand nicht mit unsinnigen Regeln und Gesetzen belastet werden, die seine Wettbewerbsfähigkeit einschränken“, mit diesen Worten befürwortete der Hauptredner Max Otte staatliche Eingriffe in den Markt „aber mit Maß und vor allem mit Sinn und Verstand.“
Vor allem in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell erleben müssten, sei bedachtes und gezieltes staatliches Handeln wichtig. Doch nicht nur die Frage einer sinnvollen Wirtschaftsordnung wurde am vergangenen Klubabend des Liberalen Klubs OÖ diskutiert, sondern auch die ausufernden Kosten des Sozialsystems. Die Wiener AK-Direktorin Silvia Hruska-Frank war sich mit den anderen Podiumsteilnehmern einig, dass „der Sozialstaat österreichischer Ausprägung einen verbindenden gesellschaftlichen Wert darstellt, Reformen aber trotzdem notwendig sind.“ Auch der ehemalige IV OÖ-Präsident und Unternehmer Klaus Pöttinger stimmte hier zu, wünschte sich aber vor allem auch mehr „soziale Eigeninitiative von vermögenden Menschen, wie es früher oft in unserem Land noch üblich war.“
„Die Steuerlast und die hohen Sozialabgaben machen Leistung und Arbeit zunehmend unattraktiv“, fasste der Welser Bürgermeister Andreas Rabl den einhelligen Tenor aller Diskutanten zusammen: „Ich wünsche mir echten Leistungswillen und eine Rückbesinnung auf Tugenden wie Fleiß, Zuverlässigkeit und Unbestechlichkeit. Dann profitiert nicht nur unsere Wirtschaft, sondern unsere gesamte Gesellschaft.“
Nach interessanten zusätzlichen Diskussionsimpulsen aus dem Publikum beendete der Präsident des Liberalen Klubs OÖ, Dipl.-Ing. Dr. Adalbert Cramer den Abend.
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